Wir frühstücken im Hotel. Wir sind die einzigen Gäste. Das Frühstück ist soweit recht gut. Im Bild unten Blick vom Restaurant des Hotels, Relais du Kirindy, auf den Pool.
Neben dem Hotel ist ein kleines Dorf zu dem der grosse, heilige Baobab gehört.
Anschließend besuchen wir das Reservat Kirindy Forest das unter anderem für die madagassische Wildkatze Fossa bekannt ist. Wir haben Glück. Kurz nachdem wir ankommen und auf unseren Guide warten kommt plötzlich aus dem Wald eine Fossa Katze heraus und läuft über den Parkplatz. Die ist scheinbar schon gewöhnt dort vorbei zu schauen und überprüft alle Mülleimer ob sich da was findet. Es gibt nämlich bei der Station des Parks auch ein recht einfaches Hotel wo man auch übernachten kann. Man ist so mitten im Geschehen aber das Hotel ist schon recht rustikal.
Hier ein Video unseres Besuchs im Kirindy Forest und die interessante Fahrt über die Offroad Strecke nach Bekopaka.
Wie schon öfter erwähnt haben wir uns ja für eine recht komprimierte Rundreise durch Madagaskar entschieden und haben deshalb auch für den Kirindy Forest nur knapp einen halben Tag Zeit.
Man kann sich aber gut und gerne noch eine ganzen Tag länger im Reservat aufhalten. Es gibt dort viel zu sehen und dann kann man die ganze Sache etwas gemütlicher angehen.
Man kann in der einfachen Lodge im Kirindy Forest übernachten. Dort gibt es auch spezielle Unterkünfte für Wissenschaftler usw.. Die Unterkünfte dort sind sehr einfach, es gibt teilweise keinen Strom (wichtig zum Aufladen der Akkus für Foto, Video etc.) und auch manchmal kein Wasser bzw. nur mit Garaffen. Dafür hat man den Vorteil der kurzen Wege in das Reservat und sieht evt. mal am Abend oder am frühen Morgen einige Tiere die man sonst vielleicht nicht sieht.
Wir hatten Glück mit der Fossa und waren gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wenn man im Camp übernachtet ist die Wahrscheinlichkeit natürlich grösser im Reservat mehr zu sehen.
Auf der anderen Seite sind natürlich die Unterkünfte ausserhalb, zum ähnlichen Preis, deutlich komfortabler.
Wir folgen eine ganze Zeit lang der Fossa die um und durch das Lager streift und man kann die ganz gut filmen und fotografieren. Dann wird ihr der Trubel der vielen Fotografierenden doch zu viel und sie verzieht sich in den Wald.
Wir beginnen nun unsere geplante Tour. Es gibt im Kirindy Forest zwei verschiedene tagaktive Lemuren zu sehen. Eine fast ganz weisse etwas grössere Art und eine bräunlich graue etwas kleinere Art.
Nach nicht all zu langer Wanderung durch den Wald sehen wir auch schon die erste, weisse, Lemuren Art, die sogenannten Larvensifakas (Propithecus verreauxi).
Die sitzen in kleineren Familien in den Baobab Bäumen und fressen deren Früchte. Dabei lassen die sich kaum von uns stören.
Ist allerdings auch schon mindestens 25-30 Meter weit weg. Wir schauen denen einen Zeit lang zu und gehen dann weiter.
Die Larvensifakas sind grösstenteils weis, nur das Gesicht ist schwarz und die Kopfoberseite ist braunschwarz. Sie wiegen zwischen 3-3,5 Kilo.
Nach wieder nur ein paar Minuten sehen wir die bräunlich grauen Lemuren. Es sind die Braunen Makis (Eulemur fulvus). Als erstes sind die auch auf den Bäumen beim Fressen. Etwas später kommen die aber sogar auf den Boden und uns bis auf vielleicht einen Meter nahe.
Es ist ein Paar das sich recht witzig mit einer Art Grunzlauten unterhält. Wir können die beiden ein paar Minuten aus direkter Nähe betrachten und fotografieren. Dann steigen die wieder auf ihre Bäume.
Wir laufen noch ein Stück weiter und unser Guide zeigt uns noch einen nachtaktiven Lemuren. Dabei dürfte es sich wohl um einen Wieselmaki handeln, evtl. den Randrianasolo Wieselmaki (Lepilemur randrianasoli).
Der ruht am Tag weil er bei Tageslicht kaum was sieht. Er sitzt vor seinem Baumloch etwas in der Sonne und bewegt sich kaum.
Als wir ein bisschen Lärm machen zieht es sich etwas in sein Loch zurück.
Auf dem Rückweg sehen wir nochmals zwei der Larvensifakas.
Nach ca. 2 Stunden unserer Wanderung durch den Kirindy Wald gehen wir zurück zum Parkplatz und fahren weiter.
Es geht weiter die Westküste von Madagaskar entlang, aber schon ein Stück von der Küste entfernt, nach Norden. Wie den Tag vorher geht es auf einer unbefestigten Piste weiter die teilweise ganz gut zu befahren ist und teilweise ziemlich grosse Schlaglöcher und Wellen hat.
Da es keine wirkliche Strasse gibt ist diese bei Google Maps auch nicht eingezeichnet.
Es ist dort auch etwas Verkehr mit grossen Lastwagen die Erdnüsse nach Süden, Morondava, bringen und natürlich auch einige Ochsenkarren.
Kurz vor Belo Sur Tsiribihina kommen wir zu einem Fluss, dem Tsiribihina. Da es keine Brücke gibt müssen wir den auf einer Fähre überqueren. Es passen drei bis vier Allrad Wagen auf die rudimentäre Fähre und es fahren noch ein paar Einheimische mit.
Es sind noch andere Schiffe unterwegs. Im Bild unten werden auch wieder Säcke mit Erdnüssen ausgeladen die von der Region um Belo Sur Tsiribihina kommen.
Es gibt zwei Antriebe, Motoren, die die Fähren antreiben.
Nach dem Ablegen geht es erst ein paar Minuten den Fluss hinunter bevor wir den dann überqueren und hinter einer Sandbank in eine kleine Bucht mit Anlegestelle fahren.
Dort geht es wieder runter von der Fähre und wir kommen zum Ort Belo Sur Tsiribihina.
Es werden wieder alle Geländewagen über eine Rampe ausgeladen. Zuerst steigen die Leute aus.
Auf der Sandbank wird auch Reis angebaut und es sind einige Fischer im Fluss beim Fischen.
Die bunten Einbäume sind mit Reissprösslingen beladen die woanders eingepflanzt werden sollen.
Dort machen wir Mittag. Das Lokal ist recht gut aber auch die Preise sind etwas an die Touristen angepasst, die dort hauptsächlich essen.
Dort gibt es auch Radler, vom Bierhersteller Tree Horses Beer.
Es ist die letzte Station vor unserem Hotel in Bekopaka. Dazwischen ist so gut wie nichts. Nur ein paar kleine Dörflein der Einheimischen. Die Strasse wird dann immer schlechter. Wir kommen recht langsam vorwärts.
In der Gegend nördlich von Belo Sur Tsiribihina kommen uns immer noch einige Fahrzeuge gut beladen mit Erdnüssen entgegen.
Nun kommt das Highlight der Strasse, wir müssen eine Art Flussbett und einen Tümpel durchqueren. Dort steht das Wasser so zwischen 30-60 cm hoch. Wir schalten den Allradantrieb zu und los geht es. Das Flussbett schaffen wir noch ganz gut aber dann haben wir ein Problem. Es ist eine Bahn im grösserem Tümpel mit Stöcken abgesteckt der wir folgen. Das ist leider ein Fehler. Mehr oder weniger in der Mitte bleiben wir stecken. Es muss da, für uns unter Wasser unsichtbar, ein grösseres Loch sein, in das der linke Vorderreifen gerät. Dort ist das Wasser ca. einen Meter tief und wir kommen nicht mehr weiter. Wir versuchen noch wieder zurück raus zu kommen aber keine Chance. Wir stecken mitten im Teich fest.
Es kommen erst mal ein paar Einheimische schauen was los ist. Es werden immer mehr und wir sind die Attraktion. Die versuchen uns zuerst heraus zu schieben, aber das funktioniert nicht. Wir stecken viel zu fest und der Gländewagen ist viel zu schwer um den raus zu schieben.
Nach einigem Hin und Her steigt unser Guide aus, dabei kommt noch mehr Wasser ins Auto, und geht zurück zu anderen Fahren die erst mal stehen geblieben sind und schauen was wir da treiben. Wir hatten natürlich das Unglück die ersten zu sein.
Nach etwas Diskussion kommt ein geeignetes Gefährt mit Allradantrieb, der andere Geländewagen der schon da ist hat keinen, und versucht uns raus zu ziehen. Das scheitert erst mal an dem Abschleppband was die Belastung nicht aushält. Es reisst mehrmals, auch nachdem wir es doppelt nehmen. Dann kommt noch ein weiterer Wagen hinzu mit einem guten Band. Nachdem der erste Versuch misslingt klappt es dann schliesslich und wir werden rückwärts wieder auf festen Boden gezogen.
Nun kommt der zweite Versuch. Mit Schwung fahren wir nun weiter am Rand und dann in der Mitte über die kleine Böschung raus aus dem Tümpel auf einen mehr oder weniger ausgefahren Weg. Nach kurzer Fahrt müssen wir aber doch nochmal in den Tümpel und die letzten 10 Meter durchs Wasser. Das schaffen wir aber dann doch ganz gut. Dann geht es erst mal weiter, auf sehr unebener Strasse aber ohne Zwischenfälle.
Kurz vor unserem Ziel,Bekopaka, müssen wir nochmal über eine Fluss, den Manambolo. Auch das geht wieder nur mit einer Fähre. Diesmal ist die Strecke aber nicht so lange. Es geht direkt vom Sandstrand über Eisenrampen zuerst durchs Wasser und dann aufs Boot. Das Übersetzen dauert nur ein paar Minuten. Beim Anlegen und rausfahren gibt es aber dann noch einen Zwischenfall. Der andere Geländewagen, bei dem der Vierradantrieb nicht funktioniert, bleibt auf der steilen Rampe im Sand hängen. Der kommt auch nicht mehr weiter und muss wieder von einem anderen Fahrzeug aus dem Sandloch gezogen werden, wo er sich eingegraben hat.
Nun ist es endlich soweit. Nach über einer Stunde Verspätung kommen wir im Hotel Orchidée du Bemaraha an. Es ist auch schon wieder fast halb sieben Abends.
Wir beziehen unser Zimmer, gehen noch zum Essen und dann ist Schluss für heute.
Morgen stehen wir wieder früh auf. Um 6:30 startet unsere Tour.
Weiter geht es im Reisebericht, Besuch des Nationalpark Tsingy de Bemaraha mit den skurrilen Kalksteinfelsen
oder zurück zum vorherigen Artikel, Reisebericht, Fahrt, Miandrivazo an die Westküste von Madagaskar zum Nationalpark Kirindy Forest