Madagaskar ist wohl durch seine spezielle Tier und Pflanzenwelt, aber auch durch seine interessanten Landschaften eines der interessantesten Reiseziele der Welt. Das Land bietet viel zu viel um dort nur einen Badeurlaub zu verbringen.
Die Insel, die ca. 430-800 Kilometer vor der Ostküste von Afrika (Mozambique) liegt, bietet sich hervorragend für eine Rundreise an.
Hier geht es zu unserem Reisebericht über unsere Rundreise über Madagaskar.
Anreise
Von Deutschland gibt es im Moment keine Direktflüge nach Madagaskar. Man kommt aber z.B. mit Air France über Paris recht gut auf die Insel. Wir haben diesen Weg gewählt.
Es gibt auch andere Wege nach Madagaskar zu kommen. Z.B. bietet Äthiopien Airways immer mal recht günstige Flüge auf die Insel an. Der Flug geht aber dann mit mindestens einer Zwischenstation in Addis Abeba nach Madagaskar.
Da habe ich schon Preise unter 450 Euro gesehen.
Einen anderen „vernünftigen“ Weg für einen Urlaub nach Madagaskar zu kommen gibt es eigentlich nicht.
Ein und Ausreise, Visum für Madagaskar
Um nach Madagaskar ein zu reisen benötigt man ein Visum. Ein 30 Tage Touristenvisum für Madagaskar bekommt man direkt am Flughafen von Antananarivo. Das kostet im Moment (2018) 35 Euro.
Man benötigt für die Einreise einen Reisepass, der noch mindestens 6 Montage über das Einreisedatum gültig ist.
Im Flugzeug werden Papiere ausgeteilt die man am besten schon vorher ausfüllen sollte. Sonst braucht man dann länger an den Schaltern.
Am Flughafen geht es dann zuerst durch die Kontrolle der Gesundheitsbehörde. Vorher gibt es einen kleinen Schalter wo man das Visum bekommt bzw. bezahlt. Das kann man auch in Euro oder Dollar bezahlen. Am besten den passenden Betrag bereit halten.
Anschliessend geht es durch die Immigration wo dann das Visum in den Pass geklebt wird.
Für die Ausreise muss auch ein Zettel ausgefüllt werden. Der wird bei der Passkontrolle benötigt. Die meisten Kofferträger machen das dann schon für einen. Die Zettel liegen im Ausreisebereich rum. Sonst macht man das halt selber.
Das kostet natürlich nichts aber die Kofferträger wollen natürlich noch etwas mehr Trinkgeld für das Ausfüllen das Zettel. Gibt ihrer Arbeit auch noch mehr Professionalität.
Allgemeines zu Madagaskar
Madagaskar ist die viertgrösste Insel der Welt. Sie hat eine Oberfläche von ca. 587.000 Quadratkilometer und ca. 25 Millionen Einwohner (Deutschland im Vergleich, ca. 357.000 Quadratkilometer und gut 83 Millionen Einwohner) und damit eine mehr als 5 mal niedrigere Bevölkerungsdichte.
Madagaskar liegt zwischen dem 12 und 25 Breitengrad südlich des Äquators.
Die Nord-Süd Ausdehnung ist ca. 1560 Kilometer und die Ost-West Ausdehnung ist ca. 560 Kilometer.
Die Hauptstadt von Madagaskar ist Antananarivo wo gut 1,8 Millionen Menschen leben. Sie liegt mehr oder weniger im Zentrum der Insel, etwas nach Osten versetzt.
In Madagaskar wird malagasy als auch viel französisch gesprochen. Französisch war früher die Amtssprache.
Malagasy ist erstaunlicherweise keine afrikanische Sprache sondern kam mit den Siedlern aus Südostasien auf die Insel. Die dem malagasy am nächsten liegende Sprache wir in Indonesien im Süden von Borneo gesprochen.
Madagaskar ist ein Entwicklungsland und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Grossteil der Bevölkerung muss mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen.
Ausser dem Export von Nickel, Kaffe, Vanille, Zucker und Gewürznelken trägt auch der Tourismus zum Einkommen für das Land mit bei. Der Anteil beträgt knapp 10 %. Ca. 290.000 Touristen besuchen das Land Jährlich und geben dort ca. 2800 Euro pro Reisenden für ihren Urlaub aus.
Öffentlicher Verkehr in Madagaskar
Öffentlichen Verkehr, wie wird das in Europa kennen mit Bahn, Busse usw., gibt es in Madagaskar in dem Sinn nicht.
Auf folgender Seite noch ein paar Infos zum öffentlichen Verkehr in Madagaskar.
Sicherheit
Durch die Armut im Land gilt Madagaskar leider nicht als eines der sichersten Länder der Welt.
Vor allem in der Hauptstadt Antananarivo, aber auch anderen grösseren Städten, sollte man vorsichtig bei Spaziergängen sein. Das sollte man am besten nur mit einem ortskundigen Führer und in einer grösseren Gruppe machen. Taschendiebstähle und auch bewaffnete Raufüberfälle kommen leider auch tags über immer häufiger vor.
Am besten keine grösseren Geldbeträge oder Wertsachen mit sich führen.
Nachts bewegt man sich am besten überhaupt nicht zu Fuss durch eine Stadt.
Auch bei Überlandfahrten, vor allem im Süden, muss man vorsichtig sein. Auch dort gibt es immer mal wieder Überfälle auf Touristen von den Banden der Viehdiebe.
Die Sicherheit hängt aber auch immer wieder vom eigenen Verhalten ab. Wie auch in anderen Ländern auf der Welt sollte man öffentlich keine grösseren Geldmengen zur Schau stellen oder auch wertvollen Schmuck einfach zuhause lassen.
Da wir ja mit unserem privaten Führer und Fahrer unterwegs waren hatte wir nicht das geringste Sicherheitsproblem. Unser Guide, aber auch andere Guides in den Nationalparks, haben uns auch immer wieder versichert, dass es ausserhalb der Grossstädte, vor allem Antananarivo, für Touristen in Madagaskar keine Sicherheitsprobleme gibt.
Wie schon oben angesprochen, muss man evtl. in den Gebieten weiter im Süden etwas mehr aufpassen. Beim so genannten Fenster von Isalo, einem beliebten Platz um den Sonnenuntergang zu geniessen, sollte man sich bei Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine aufhalten.
Geld, Trinkgeld usw.
Zum Thema Geld und Trinkgeld auf Madagaskar habe ich eine extra, ausführliche, Seite geschrieben.
Der Beitrag findet sich unter dem Link.
Geld wechseln und Geld abheben
Trinkgeld geben auf Madagaskar
Telefon, Handykarte
Hier noch ein paar weitere Infos zum Telefonieren und einer einheimischen Handykarte auf Madagaskar.
Wetter, Klima und beste Reisezeit für Madagaskar
Zum Thema Wetter und Klima auf Madagaskar sowie Tipps für die beste Reisezeit finden sich auf folgender Seite einige weitere Infos. Siehe hier.
Gesundheit, Impfungen
Auch zum Thema Gesundheit auf unserer Reise durch Madagaskar habe ich mir vorher einige Gedanken gemacht.
Man liest ja so einiges über die Pest usw. auf der Insel. Nach einigem Lesen, auch auf der Seite des Auswärtigen Amtes, die im Allgemeinen eher „Maximalwarnungen“ aussprechen, stellte ich fest, dass die Pest wohl kein Problem für den normalen Reisenden durch Madagaskar darstellt. Schon gar nicht in der Trockenzeit.
Ein weiteres Thema ist die Malaria. Madagaskar zählt laut der WHO zum gefährdeten Gebiet, was die Malaria betrifft. Auch unser Tropenarzt hat uns deshalb zur Malaria Profilaxe geraten. Speziell in der Regenzeit gibt es viele Mücken aber auch bei uns in der Trockenzeit hatten wir, je nach Region, so einiges von den Plagegeistern.
Wir haben dann auch die entsprechenden Malaria Medikamente während und nach dem Urlaub genommen. Nach anfänglicher Sorge, dass wir die nicht vertragen, haben sich aber die Bedenken als völlig unbegründet heraus gestellt. Es waren praktisch keine Nebenwirkungen unseres Malaria Medikamentes zu bemerken.
Man liest ja immer im Internet über alle möglichen Nebenwirkungen mit den Malaria Medikamenten die einem den Urlaub verderben aber uns hat das zum Glück überhaupt nicht betroffen. Jeder Mensch ist halt anders und reagiert anders auf die verschiedenen Mittel. Man darf sich da auch nicht verrückt durch die negativen Berichte im Internet machen lassen. Das muss jeder selber ausprobieren und dann für sich entscheiden.
Ansonsten gibt es natürlich noch allerhand andere Krankheiten, die unter anderen auch gerne von Mücken übertragen werden. Dagegen hilft oft nur sich gegen die Mückenstiche zu schützen. Wir waren deshalb fast immer mit langen Hosen und langärmligen Shirts unterwegs. Die freien Stellen aber auch die Hose und Shirt wurden dann mit entsprechenden Anti-Mückenspray besprüht. Trotz allem haben die Mücken immer mal wieder die Möglichkeit gefunden uns doch zu stechen, auch durch die Kleidung hindurch. Sich 100 % vor den Mückenstichen zu schützen ist unmöglich. Man kann es aber minimieren.
Impfungen sind für die Einreise nach Madagaskar keine vorgeschrieben. Es werden die normalen Impfungen empfohlen nach Impfkalender.
Tiere und Planzen auf Madagaskar
Madagaskar bietet eine äusserst interessante Planzen und Tierwelt. Das ist darauf zurück zu führen, dass die Insel sich schon vor langer Zeit (vor mehr als 150 Millionen von Jahren) von Afrika abgespalten hat und dann die Evolution genug Zeit hatte dort jede Menge endemische Tier- und Pflanzenarten „zu entwickeln“.
Die bekanntesten Tiere von Madagaskar sind wohl die Lemuren. Diese gibt es freilebend nur dort und auf den Komoren.